Kant und die Eklektik

(Nov 2021 :: 4649 Wörter)

In der Geschichte des abendländischen Denkens wurden lange Zeit zwei Weisen gepflegt, wie man sich ins Verhältnis zu vorangegangenen Autoren setzen kann. Die eine ist geprägt von einer gewissen Autoritätsgläubigkeit und verknüpft mit dem Ausdruck ‚Philosophische Schulen‘. Denker übernehmen die Vorstellungen, Methoden und Ansätze, die Fragen und das begriffliche Instrumentarium ihrer Lehrer. Die andere Weise, sich in ein Verhältnis zu setzen zu denen, von denen man gelernt hat – denn niemand kommt auf die Welt mit einem fertigen philosphischen Programm – ist eine kritische Umgangsweise mit den Vorgängern, und diese ist über längere Zeiträume hinweg als ‚eklektisch‘ bezeichnet worden.

Aber heute haben wir damit, philosophiehistorisch sowie ganz allgemein, ein Problem, denn: Eklektik ist einer derjenigen Begriffe, die eine höchst bemerkenswerte Wandlung ihrer Bedeutung erleben mussten, und zwar geht das in seinem Fall mit einer bedauernswerten Vertreibung in ein Land einher, in dem philosophischer Pfeffer wächst, also in das niemand mehr seinen oder ihren Fuß setzen will. Die heutige Bedeutung meint nämlich soviel wie: jemand wählt willkürlich aus vorliegendem Material etwas für seine oder ihre Zwecke Passendes aus und fügt es irgendwie wild oder ungeordnet zusammen. Man kann Musik, Architektur, Kleidung oder eben auch philosophische Texte ‚eklektisch‘ nennen, und wenn man das tut, meint man es klarerweise als eine mehr oder minder böse Abwertung. Denn damit soll ausgedrückt werden, dass die Sache keinen Wert habe, dass darin nichts ‚Eigenes‘ stecke, dass jemand sich einfach nur ‚bedient‘ habe bei dem, das ja ohnehin schon vorlag. Die angebliche Leistung wäre dabei also mehr oder weniger ausschließlich anderen Menschen zu verdanken und bestünde bestenfalls im gelungenen Kopieren oder Plagiieren.

Denn: Heute denken die Menschen, kreatives und die Menschheit irgendwie weiterbringendes Schaffen müsse notwendigerweise darin bestehen, etwas ‚Neues‘ in die Welt zu setzen.

Es ist aber eigentlich auch jedem klar, dass wir immer schon in allem, was wir tun, (mit Newton gesprochen) auf den Schultern derjenigen stehen, die vor uns waren, dass wir vielleicht neue Wege entdecken können und neue Dinge ersinnen, aber immer nur auf der Basis dessen, was andere vor uns geleistet haben. Alle Theorien über Emergenz in Ehren, aber: voraussetzungloses Denken und Experimentieren gibt es – meines Erachtens – nicht. Wenn es jemandem gelungen ist, einen neuen Weg zu beschreiten und wenn das auch im allgemeinen Bewusstsein so angekommen ist, wird allerdings daraus in der Regel eine Erfolgsgeschichte gedreht, und diese Erfolgsgeschichte erzählen wir so, dass wir die Vorbereiter, die Wegbereiter, diejenigen, auf deren Schultern die ErfinderInnen gestanden haben, weglassen. Das verbessert natürlich die Dramaturgie sehr, aber zugleich klittert es die Geschichte dieser Erfindung, und es ist außerdem in hohem Maße ungerecht gegenüber denjenigen, die einen Durchbruch vielleicht nicht selbst geschafft, aber die Vorbereitungen dazu im weitesten Sinne mit getroffen haben. Also: ‚Durchbrüche‘ und ähnliche Narrative (‚sie standen am Vorabend der Revolution‘) sind immer rückbetrachtete Erzählungen, und diese stellen für einen großen Teil der an dem entsprechenden Ausschnitt der Geschichte beteiligten, aber eben einfach nur mitten im Geschehen stehenden Menschen, die nichts von Durchbrüchen wussten oder ahnten, keine adäquaten Erzählungen dar.

Historisch gesehen hatte Eklektik nun, und zwar in Absetzung von der oben kurz genannten Autoritätsgläubigkeit, über größere Zeiträume hinweg eine im Gegensatz zu heute außerordentlich skeptische, kritische und damit positive Bedeutung: ein Eklektiker in diesem Sinne war, zum Beispiel für Christian Thomasius oder Denis Diderot, jemand, der sich von niemandem vorschreiben ließ, wie er zu denken habe, und der es ausschließlich seiner eigenen Vernunft, seiner eigenen Urteilskraft überließ, was er von einer vorgelegten Sache, einem Gedanken, einer Theorie für richtig hielt oder für falsch befand. Man merkt: auch hier geht es um die Auseinandersetzung mit dem Bestehenden und nicht in erster Linie um die Erfindung einer völlig neuen, noch nie dagewesenen Sache. Nur hat man eben über sehr lange Epochen der Denkgeschichte hinweg diese Art der Auseinandersetzung, also: eine kluge, scharfsinnige, prüfende, über das Für und Wider gründlich nachsinnende und auf der Grundlage dieser Prüfung selbstständig entscheidende Auseinandersetzung mit und dem positiven Begriff der Eklektik benannt.

Im Rahmen wissenschaftlicher Arbeit verfährt man der Sache nach natürlich auch heute so, das ist sozusagen ein Grundelement des wissenschaftlichen Ethos: man hat sich mit dem, was andere vorgelegt haben, kritisch auseinanderzusetzen, man hat einen Standpunkt dazu zu zeigen oder jedenfalls zunächst zu entwickeln und diesen begründet darzulegen. Das kann bedeuten, dass man Theorien oder Teile davon übernimmt, das kann ebenso gut bedeuten, dass man sie ablehnt oder zum Beispiel der Meinung ist, sie seien an dieser oder jener Stelle nicht gut gebaut, indem man etwa zeigt, wie Argumentationen oder Begriffsbestimmungen verbessert werden könnten.

Natürlich kommt auf diese Weise immer auch etwas ‚Neues‘ in die Welt; natürlich entsteht durch Verbesserung einer bestehenden Sache in gewisser Weise etwas ‚Neues‘ – aber eben nicht im luftleeren Raum, sondern in direktem Zusammenhang mit dem Bestehenden. Radikal ‚neue‘ Entdeckungen oder Erfindungen in der Naturwissenschaft zum Beispiel, insbesondere wenn sie bestehende Weltbilder umwerfen, haben in ihrer Eigenschaft, das Bestehende zu verbessern, immer auch einen revolutionären, einen umwälzenden Aspekt, sicherlich. Aber dass diese Revolutionen uns so ungeheuerlich ‚neu‘ vorkommen, hängt ganz bestimmt auch jedes Mal damit zusammen, dass sich, wie skizziert, eine Erfolgsgeschichte eben einfach besser erzählen lässt. Sensationen führen natürlich zu einer größeren Auflage als die brave Erläuterung der Details kontinuierlicher Arbeit an einem Problem, die dann in der Tat vielleicht durch eine Person, die diese vielleicht mal von einer anderen Seite betrachtet hat, eine radikale Veränderung erfuhr.

Nun frage ich mich: Ist eine solche Sichtweise für die Philosophie überhaupt angemessen? Sicherlich beziehen sich PhilosophInnen immer auch auf die Zeit und die Umstände, in denen sie leben, und sie reagieren auf aktuelle Probleme, die sich im Zusammenleben der Menschen ergeben können, aber in ihrem begrifflichen Material und hinsichtlich ihrer Methoden finden da keine solchen Umwälzungen statt, wie sich das vielleicht mancheiner oder mancheine wünschen würde.

In der bildenden Kunst, in der Musik, in der Literatur oder im Film mag es hier und da eine solche Schöpfung von noch nie Dagewesenem geben, aber weitaus häufiger findet ein Sich-ins-Verhältnis-Setzen zu dem, was andere schon vorgelegt haben, statt, das man als Zitieren, als Referenz, oder auch: Reverenz, bezeichnen kann. Und genau dieses Ins-Verhältnis-Setzen ist es doch, das uns regelmäßig begeistert, über dessen Gestaltung im Einzelnen wir uns freuen, und von dem es gar nicht immer sicher ist, dass es uns überhaupt gelingt, Anspielungen und Zitate zu entdecken. Mit diesem Schaffen von Bezügen wird an einem großen Netz gewebt, das sich durch das kulturelle und kreative Schaffen der Menschheit in verschiedenen Zeiten und Räumen spannt.

Es liegt also ein älterer, heute in Vergessenheit geratener, Begriff von Eklektik und ein neuerer Begriff vor, wobei die negativen Konnotationen, die mit der Bedeutung des neueren, heute allenthalben genutzen Eklektik-Begriffes einhergehen, die deutliche Empfehlung nahelegen, dass es in keiner Weise lohne, sich mit seiner älteren Bedeutung auseinanderzusetzen oder diese überhaupt einmal zur Kenntnis zu nehmen.

Kant war kein Eklektiker. – Um zu beurteilen, ob diese Aussage wahr ist, muss man zunächst klären, in welcher Bedeutung Eklektiker zugeschrieben werden soll. Die Aussage ist wahr, wenn man die Zuschreibung im heute allseits üblichen, pejorativen Sinne von Eklektik und Eklektiker versteht. Die Aussage ist falsch – also: Kant war in der Tat ein Eklektiker –, wenn man die Zuschreibung gemäß der älteren, heute vergessenen, Bedeutung von Eklektik auffasst. Allerdings ist, wenn man so verfährt, also die ältere Bedeutung wählt, zunächst noch ein Umweg zu gehen, indem man sorgfältig betrachtet, wie Kant genau verfährt. Denn Kant verbessert die Eklektik mit seiner Kritik, allerdings ohne sie abzuschaffen oder sie zu negieren.

Eklektik hat eine solch fundamentale, erschütternde Bedeutungsverschiebung erfahren, dass dieser Ausdruck heute von niemandem mehr, nirgends mehr und in keinem Falle in der ursprünglichen positiven Bedeutung verwendet werden kann. Eklektik ist zu einem Etikett vernichtender Abwertung geworden, zu einem pejorativen Ausdruck par excellence. Und diese Entwicklung hat sich nun bereits zu Kants Zeit angedeutet, was meines Erachtens ein wichtiger Grund dafür war, dass Kant selbst sein eigenes Vorgehen nicht in die Nähe dieser möglichen Etikettierung bringt.

Da stellt sich nun allerdings die Frage: warum sollte man denn überhaupt mit dem älteren Begriff operieren, welcher Art könnten die methodischen Vorteile (gerade mit Blick auf Kant) sein? Meine Antwort darauf teilt sich in einen allgemeinen und einen speziell auf Kant gemünzten Teil.

  1. Allgemein betrachtet wäre es zunächst klug, die Bedeutungsverschiebung einer solchen Verfahrens-Etikettierung, wie sie im Begriff Eklektik steckt, genauer zu betrachten und zu hinterfragen. Glaubt denn irgendjemand, auch auf heutige Zusammenhänge bezogen, wirklich, dass alle, die im pejorativen Sinne als Eklektiker bezeichnet wurden oder werden, in ihrer theoretischen oder künstlerischen Arbeit genau so, also: ‚negativ-eklektisch‘, vorgegangen sind? Also, bitteschön, da wird man doch plausibler Weise argwöhnen können, dass derartige Zuschreibungen im polemischen oder verurteilenden Sinne von Leuten getätigt wurden und werden, die etwas gegen den angeblichen Eklektiker hatten und haben.

    Nun ist es interessant, dass der ältere, positive Eklektik-Begriff sehr wohl auch über einen Antagonisten verfügte, also über eine Bezeichnung für wahlloses, willkürliches Aufgreifen oder Abformen des bereits vorliegenden Materials, das zum Beispiel als ‚Synkretismus‘ oder auch als ‚elektives Vorgehen‘ benannt wurde, und deshalb ist das, was hier bislang als Bedeutungsverschiebung skizziert wurde, im Grunde eher eine Bedeutungsverarmung oder auch: eine Simplifizierung bestimmter Verfahrensaspekte, die nun allesamt unter der Bezeichnung Eklektik versammelt werden sollen. Dass man damit alle positiven Momente, die ehemals in dem Begriff steckten, eliminierte und zwar ganz bewusst eliminierte, verdankt sich meines Erachtens, philosophiehistorisch gesehen, der eigenartigen Idee, dass es einen ‚Fortschritt‘ im Denken der Menschheit gäbe, der von der Art sei, die es gestatte, dass man alles zuvor Dagewesene als ‚überwunden‘ auszeichnen dürfe. Diese Vorstellung wurde im 19. Jahrhundert, insbesondere durch Hegel, stark gemacht. Ich plädiere dafür, sie bei diesem Autor auf die Seite der zum Zweck der Erhöhung des eigenen philosophischen Denkens vorgenommenen Polemik gegen alles Frühere zu verbuchen.

  2. Kants Verfahren im Ganzen des Werkaufbaus ist die direkte Fortführung der zentralen Gedanken der Kultur der Eklektik; zugleich geht Kant mit der Methode der Kritik über Eklektik als solche hinaus. Eklektik, die für die gesamte Frühaufklärung den denkkulturellen Hintergrund bildet, hat zwei zentrale programmatische Züge: die Betonung des Selbstdenkens, also die strikte Ablehnung von Autoritäten, sowie die Forderung nach einer unabdingbaren Auseinandersetzung mit dem Bestehenden. Eine ihrer programmatischen Forderungen lautet: Prüfe alles und behalte das Beste.[1]

    Bei Kant wird daraus: Prüfe alles, kommentiere es, halte es gegeneinander und integriere es gegebenen Falls in das eigene System. Kant ergänzt und erweitert die Eklektik methodologisch um mehrere Aspekte; unter anderem kombiniert er sie mit einem Verfahren umfassender Kommentierung, das im Folgenden als „Glossierung“ bezeichnet wird. Analog zur Anmerkungspraxis in vielen mittelalterlichen Schriften, mit der fremde Begriffe oder schwer Verständliches für den hermeneutischen Horizont des Bearbeiters erläutert, präzisiert, übersetzt und auf diese Weise „einheimisch“ gemacht und integriert wird, verfährt auch Kant mit dem Theoriebestand der Tradition. Allerdings sind bei Kant die glossierten Bezugstexte nur mehr in Form von Anspielungen und knappen Referenzen präsent.

Eklektik benennt im Sinne einer Auslese die Aufnahme von Gedanken und Theorien aus vorliegenden Schriften zum Zweck der Aneignung oder Kommentierung. In der Frühaufklärung wird dafür die Ungebundenheit des Vorgehens betont. Das freie Auswählen soll erfolgen, indem der Theoriebestand umfassend berücksichtigt und skeptisch geprüft wird. Daher ist eklektisches Denken im 17. und 18. Jahrhundert als aufgeklärtes Denken begriffen worden, wie Diderot in seinem Artikel Eclectisme in der Encyclopédie zum Ausdruck bringt.[2] Eklektiker seien aufgeklärte Denker; ihr Prüfstein sei der Skeptizismus. Ein eklektischer Philosoph trete hergebrachte Begründungen mit Füßen und stelle das Selbstdenken voran. Er akzeptiere nur das Zeugnis seiner Erfahrung und seiner Vernunft. Seine Ambition sei es weniger, der Menschheit Vorschriften zu machen oder sie zu erziehen, sondern eher, ihr Schüler zu sein, weniger, sie zu reformieren, als sich selbst zu reformieren, weniger, die Wahrheit zu kennen, als sie zu suchen.[3]

Um Eklektik im älteren Sinne vorurteilsfrei und adäquat zu beurteilen, wäre vor allem der Aspekt der Unvoreingenommenheit zu betonen, der an eine umfassende Kenntnis relevanter Theorien gekoppelt werden muss. Ein Auswählen ist nämlich nicht nur dann unvoreingenommen, wenn es unabhängig von bestehenden Schulmeinungen erfolgt. Damit es frei sein kann, ist eine umfassende Kenntnis des Gegebenen vorauszusetzen. Für das 18. Jahrhundert ist eben noch anzunehmen, dass das möglich war. Im 19. Jahrhundert aber mag angesichts stetig anwachsender Textmassen der programmatische Gedanke der Eklektik zu einer nicht mehr zu realisierenden Idee geworden sein. Auch dies kann dazu beigetragen haben, dass Eklektik seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr als gezieltes Auswählen aufgefasst wurde, sondern als beliebiges Zusammentragen von Gedanken.

Die pejorative Bewertung von Eklektik und Eklektizismus geht auch auf Hegel zurück, denn Hegel teilt in seinen philosophiegeschichtlichen Ausführungen andere Theorien und Systeme danach ein, ob sie „wirkliche Philosophie“ seien oder nicht.[4] Wenn Theorien philosophisch miteinander vereinigt würden, so dass dadurch „das innerste der verschiedenen Philosophieen als Eins und dasselbe“ erkannt würde, sei dies zu unterscheiden von „dem Eklekticismus, der auf ihrer Oberfläche umherirret“.[5] Eklektiker nähmen „ohne Konsequenz aus dieser Philosophie dieses, aus einer andern etwas Anderes“ auf, was nur „ein oberflächliches Aggregat“ zur Folge habe. „Solche Eklektiker sind Theils die ungebildeten Menschen überhaupt, in deren Kopf die widersprechendsten Vorstellungen neben einander Platz haben, ohne daß sie je ihre Gedanken zusammenbrächten und ein Bewußtseyn über ihre Widersprüche hätten; - oder die klugen Leute, die es mit Bewußtseyn thun und glauben, so erlangen sie das Beste, wenn sie aus jedem System das Gute, wie sie es nennen, nehmen“, worin sie am Ende „nur die Konsequenz und damit das Denken selbst nicht haben“.[6] Nun nimmt aber Hegel die Begriffe Eklektizismus und Eklektik beide in negativer Bedeutung. Zwar unterscheidet er davon ein philosophisches Verfahren, das in positivem Sinne mit der alexandrinischen Philosophie in Verbindung gebracht wird,[7] aber für dieses positiv hervorgehobene Verfahren hat Hegel leider keine Bezeichnung. Der Sache nach hatte Christian Thomasius, den Hegel in dieser Vorlesung fast vollständig ignoriert,[8] das von Hegel gelobte Verfahren mit eben dem Namen Eklektik benannt. Hegel spricht sich für das Vorgehen der „Vereinigung der älteren Systeme“ im Sinne einer tieferen „Erkenntnis der philosophischen Idee“ aus.[9] Als eine solche reflektierende Metakonzeption ist meines Erachtens Kants Werk aufzufassen; Unterschiede zwischen Begriffen und Denkweisen aus der Tradition werden in Kants Philosophie zudem teils in neue Horizonte der Beurteilung gestellt.

Das Selbstdenken basiert, so Kant, auf Beurteilungskriterien: „Maximen des gemeinen Menschenverstandes […] sind folgende: 1. Selbstdenken; 2. An der Stelle jedes andern denken; 3. Jederzeit mit sich selbst einstimmig denken. […] Die erste ist die Maxime einer niemals passiven Vernunft“.[10] Die erweiterte Denkungsart zeige sich, wenn jemand „sich über die subjectiven Privatbedingungen des Urtheils […] wegsetzen kann und aus einem allgemeinen Standpuncte (den er dadurch nur bestimmen kann, daß er sich in den Standpunct anderer versetzt) über sein eigenes Urtheil reflectirt“.[11]Selbstdenken heißt den obersten Probirstein der Wahrheit in sich selbst (d. i. in seiner eigenen Vernunft) suchen; und die Maxime, jederzeit selbst zu denken, ist die Aufklärung“.[12] Die erweiterte Denkungsart entspreche der kritischen Methode, denn wenn die Kenntnis anzulegender Kriterien vorauszusetzen (vorzuschreiben) ist, ist nicht nur dieses Methodenwissen, sondern auch die Frage seiner Rechtfertigung von Bedeutung, womit Kant an den älteren, logischen Begriff der Kritik (ars critica) im Sinne einer Dialektik anschließt. Die Durchführung der erweiterten Denkungsart erfordert, dass man Standpunkte anderer einnehmen kann, und dies wiederum erfordert, dass man diese kennt. Theoretische Gegensätze, die zum Parteienstreit oder zur Antinomie führen, könnten durch keinen Parteieneifer geklärt oder gelöst werden.[13] Nötig wäre vielmehr die Prüfung des opaken Gebrauchs desselben Begriffs, der zu Kontradiktionen, zu konträren oder kontraintuitiven Sätzen führt. Solche Prüfung nimmt Kant in vielen Schriften vor.[14]

In Kants Kritik ist Eklektik weder übernommen noch abgelehnt, sondern durch Kant gemäß eines der Eklektik intrinsischen Anspruchs auf Verbesserung auf eine bessere Verfahrensgrundlage gestellt worden. Kant betont methodisch das Urteilen und die dazu nötigen Kriterien – eine Wertung, die sich auch im für sein Werk zentralen Bild des Richters (krités) und Gerichtshofes ausdrückt.[15] Eklektik und Kritik sind in der Forschung bereits in Verbindung gebracht worden,[16] sowohl mit Blick auf das beide verbindende skeptische Denken als auch über den in beiden Verfahrensbegriffen intrinsischen Bezug auf die Praxis. Dennoch scheint es nicht sinnvoll zu sein, Kants Kritik vor dem Hintergrund der Eklektik zu betrachten. Zwar stimmen in der Betonung des Selbstdenkens Eklektik und Kritik überein,[17] und für das Selbstdenken und die zwangfreie Denkungsart rekurriert Kant durchaus auf das für die Eklektik paradigmatische Horazzitat: Nullius addictus iurare ad verba Magistri.[18] Der Textbefund bei Kant weist aber keinen direkten methodenbezogenen Bezug zur Eklektik auf. Kant erwähnt „die Eklektiker“ im Druckwerk nur zweimal.[19]

Dass Eklektik hier bei Kant nicht berücksichtigt wird, liegt daran, dass sie eben keine universalisierbaren Regeln und damit nach Kants Maßstäben keine Wissenschaftlichkeit aufweist. „Wenn man etwas Methode nennen soll, so muß es ein Verfahren nach Grundsätzen seyn“.[20] In der Tat zeichnet sich die Eklektik Diderots oder Thomasius' durch eine gewisse Unbestimmtheit aus. Es gibt keine Verfahrensregeln für das Auswählen. Die Entscheidung über die Auswahlwürde bleibt dem Einzelnen überlassen. Selbst wenn also Eklektik auf Grund der Ablehnung von Autoritäten und der Betonung des Selbstdenkens das gelobte Verfahren der Frühaufklärung war, so führt dies zweifellos, gemäß der Freiheit jedes einzelnen Theoretikers, zu einer Vielheit von Ansätzen, ohne dass Prinzipien der Methode ausgearbeitet sind. Dies berechtigt aber noch lange nicht zu der Behauptung, die auch Albrecht als eine „bloße Unterstellung“ ausweist, „Methodenlosigkeit gehöre zum Wesen der Eklektik“.[21] Aus der Sicht der Frühaufklärer hätte man einer allgemeinen Methodentheorie vermutlich den Verdacht entgegen gebracht, sie wolle eine Autorität im Denken sein.

Die kritische Philosophie muss zur Prüfung von Geltungsansprüchen eine größtmögliche Zahl bestehender Theorien kennen, gerade weil die Provenienz einer Position nicht entscheidend und Neutralität sogar mit Bezug auf die eigene Meinung geboten ist. Jede Theorie enthält nach Kant etwas Wahres.[22] Es ist daran anknüpfend aber nach den Rechtfertigungsbedingungen der Gewissheiten zu fragen. Während Eklektiker ganz allgemein einen Mittelweg zwischen untrüglichen Gewissheiten und trüglichen Ungewissheiten fordern,[23] fordert Kant Gewissheiten der Methode. Da sie ihre Kriterien allgemeinverbindlich angeben kann, stellt die Kritik auch einen Gegenentwurf zur Eklektik Diderotscher Prägung dar, dem zu Folge der Eklektiker zwar unvoreingenommen die Wahrheit sucht, aber nicht erwägt, andere in seinen Kenntnissen zu unterweisen.[24] Kant aber nimmt explizit in seine Kritik als Verfahrensform den Bildungsgedanken auf, wie er etwa auch frühneuzeitliche Theorien zur Heilung und Besserung des Verstandes auszeichnet.[25]

In der Eklektik ist die Vorstellung inbegriffen, dass die Philosophie immer auch Philosophie der Philosophie sein will.[26] Als solche strebt sie eine offene Suche nach Wahrheit an und will methodenreflektierende Universalwissenschaft sein[27] – beides legt auch Kant seinem System zu Grunde. Er unterscheidet das „critische“ Geschäft der Grundlegung von Prinzipien vom „doctrinalen“,[28] das im Anschluss an jenes den Aufbau der Metaphysik als System zu bewerkstelligen hat. Keineswegs aber schließen beide Geschäfte einander aus. Die prinzipielle Unabschließbarkeit der Philosophie thematisiert Kant mit Bezug auf die Begriffsbestimmung,[29] um festzustellen: Ein angeblicher Besitz der Weisheit, wie ihn schwärmerische Autoren propagierten, sei der „Tod aller Philosophie“.[30] Die Grundzüge der Eklektik sind Selbstdenken, vernünftiger Zweifel, Prüfung und Behalten des Ausgelesenen nach von Autoritäten unabhängigen Kriterien. Diese „Thomasius-Eklektik“ zeigt sich auch bei Christian Wolff und ebenso bei Kant. Kant verfährt eklektisch durch den für die eigene Theorie in Form einer umfassenden ‚Glossierung‘ konstitutiven Bezug auf die Tradition.

Im eingangs skizzierten Sinne geht Kant über Eklektik und Kritik hinaus, indem er im Gesamtwerkaufbau eine Glossierung und Kommentierung anstrebt, die wie in einem Panorama seine Kontextualisierung und Integration der relevanten vorgelegten Theorien aus Vergangenheit und Gegenwart anzeigt. Man kann von einer Panorama-Glossierung oder von einem Kompendialkommentar sprechen. Die außerordentliche Besonderheit und konzeptionelle Einzigartigkeit bei Kant besteht darin, dass er eine Vollständigkeit dieser Berücksichtigung von Theorien im Rahmen seines Werkaufbaus anstrebt. Rhetorisch und stilistisch werden die kommentierten Vorlagen durch anspielende Referentialität in den Kontrast zur Präsentation der eigenen Theorie gestellt, aber entscheidend ist: diese Präsentation ist durchgängig im Gesamtwerk in ihrer vollen Aussagekraft nicht ohne die Bezugstheorien verständlich.

Nun könnte man Kants Verfahren als „kommentierendes Verfahren“ bezeichnen; die Benennung als „Glossierung“ scheint jedoch passender zu sein. Denn seine „Glossen“, verstanden als in den Textbestand der Tradition eingeschriebene, verdeutlichende, übersetzende Zugriffe, mit denen Kant problematische oder mangelhaft begründete Begriffe und Einteilungen von anderswo in die Denkweise des eigenen philosophischen Horizonts übersetzt, kombiniert, umformt, sie im Ganzen in seinem eigenen System einheimisch macht und miteinander teils integriert, weisen eine größere Nähe und ein tieferes Eingebundensein in die Gedankengänge der Bezugstheorien auf. Auch eine Kommentierung könnte solches leisten, wäre aber grundsätzlich stärker im Sinne distanzierender Stellungnahme zu verstehen. Nimmt man diese hier nur skizzierte Charakteristik des Werkganzen genauer in den Blick, so ergibt sich als ein Fazit, dass die heute übliche Unterscheidung zwischen einem „historischen“ und einem „systematischen“ Interesse an Philosophie auf Kants Werk und seine Auseinandersetzung mit anderen Autoren nicht anwendbar ist: Theorien werden hier ausschließlich an ihren Geltungsansprüchen gemessen, nicht nach dem Datum ihrer Entstehung beurteilt.

 

 

[1] Nach dem Paulus-Brief, 1. Thessalonicher, 5, 21: „Prüft alles, das Gute behaltet“. Vgl. Michael Albrecht: Eklektik. Eine Begriffsgeschichte mit Hinweisen auf Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart-Bad Cannstatt 1994, 57-68.

[2] Encyclopédie, Bd 5 (1755), 270-293. Eklektik wird als „éclectisme“ übersetzt, da man mit dem Suffix -isme im Französischen den Ausdruck für eine Doktrin oder eine Theorie bildet.

[3] “L'ambition de l'éclectique est moins d'être le précepteur du genre humain, que son disciple; de réformer les autres, que de se réformer lui-même; de connoître la vérité, que de l'enseigner” (Diderot, Art. “Eclectisme“, a. a. O., 270).

[4] Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Verhältniss des Skepticismus zur Philosophie (Besprechung von G. E. Schulze, Kritik der theoretischen Philosophie, Bd 1, 1801), in: Gesammelte Werke, hg. v. d. Nordrhein-Westfälischen Akad. d. Wissenschaften u. Künste, Hamburg, Bd 4 (1968), 197-238. Das ciceronianische Philosophieren im Humanismus etwa sei ohne „spekulativen Werth“ (217); und Montaignes Werk könne „nicht zur eigentlichen Philosophie gerechnet werden“ (219).

[5] Hegel, a. a. O., 217.

[6] Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie III (1805/06), in: Sämtliche Werke, hg. v. Hermann Glockner, Stuttgart, Bd XIX (1928), 32 ff.

[7] Hegel, a. a. O., 34.

[8] Auf ihn verweist nur eine kurze Notiz, da er verdienstvoller Weise zusammen mit Wolff und Tschirnhaus die deutsche Sprache in die akademische Philosophie eingeführt habe (Hegel, a. a. O., 476).

[9] Hegel, a. a. O., 34 f.

[10]  Critik der Urtheilskraft (CU), B.159. Vgl. Anthropologie in pragmatischer Hinsicht abgefaßt von Immanuel Kant (1798/1800), AA, Bd. 8, 228 f., auch 139 – hier: Anthropologie; sowie Immanuel Kants Logik. Ein Handbuch zu Vorlesungen [...] (1800), AA, Bd. 9, 26 – hier: Logik.

[11] CU B.159.

[12] Was heißt: Sich im Denken orientiren? (1786), 8:146, Anm. – Das Wort „Aufklärung“ ist im Original doppelt hervorgehoben.

[13] Vgl. gegen den Parteieneifer: Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte und Beurtheilung der Beweise [...] (1749), § 163.

[14] Unter anderem finden solche Prüfungen statt in: Kräfte und Beweise; Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels [...] (1755) – hier: Himmelstheorie; Metaphysicae cum geometria iunctae usus in philosophia naturali [...] (1756) – hier: Monadologia; Versuch einiger Betrachtungen über den Optimismus [...] (1759) – hier: Optimismus; Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseyns Gottes (1763) – hier: Beweisgrund; De mundi sensibilis atque intelligibilis forma et principiis (1770) – hier: De forma. – Norbert Hinske betont den grundsätzlichen Unterschied zum kritischen Lösungsmodell der Antinomien in der CrV („Georg Friedrich Meier und das Grundvorurteil der Erfahrungserkenntnis. Noch eine unbemerkt gebliebene Quelle der Kantschen Antinomielehre“, in: Claudio Cesa/Norbert Hinske (Hg.): Kant und sein Jahrhundert, Gedenkschrift für Giorgio Tonelli, Frankfurt am Main u.a., 1993, 103-121, hier: 119).

[15] Seinerzeit waren die Kunstkritiker in der Tat als Richter bezeichnet worden; vgl. z. B. Werner Schneiders: „Vernünftiger Zweifel und wahre Eklektik. Zur Entstehung des modernen Kritikbegriffs“, in: Studia Leibnitiana 17 (1985), 143-161, hier: 145.

[16] Schneiders, a. a. O., 143-161; Wilhelm Schmidt-Biggemann: Theodizee und Tatsachen. Das philosophische Profil der deutschen Aufklärung, Frankfurt am Main 1988, 38 ff.

[17] Norbert Hinske: Artikel „Aufklärung“, in: Staatslexikon der Görres-Gesellschaft, Bd. 1, Freiburg u.a. 1985 (7), Sp. 390-400, hier: 393. Das „programmatisch Gemeinte“ sei nach 1700 mit Selbstdenken ausgedrückt worden.

[18] Kant, Anthropologie, 228 f. – Vgl. Albrecht, a. a. O., 46ff., mit der Übersetzung: „Ich bin auf keines Meisters Worte zu schwören verpflichtet“ (46). Dieses Zitat ist eines „der klassischen Zitate für Eklektik“ (a.a.O., 599).

[19] „Die Neuplatoniker, die sich Eklektiker nannten, weil sie ihre eigenen Grillen allenthalben in älteren Autoren zu finden wußten, wenn sie solche vorher hineingetragen hatten, verfuhren gerade eben so; es geschieht also in so fern nichts Neues unter der Sonne“ (Denken, 144, Anm.). – „Diese scholastische Methode des After-Philosophirens wurde zur Zeit der Reformation verdrängt, und nun gab es Eklektiker in der Philosophie, d. i. solche Selbstdenker, die sich zu keiner Schule bekannten, sondern die Wahrheit suchten und annahmen, wo sie sie fanden. Ihre Verbesserung in den neueren Zeiten verdankt aber die Philosophie theils dem größeren Studium der Natur, theils der Verbindung der Mathematik mit der Naturwissenschaft“ (Logik, 31). Vgl. Vorlesung Metaphysik L2, 539; auch Vorlesung Metaphysik L1, 176: „Endlich schmelzten sie aus vielerlei Philosophien Sätze zusammen und stifteten die eklektische Philosophie oder Secte“.

[20] Critik der reinen Vernunft (CrV) A.855.B.883.

[21] Albrecht, a. a. O., 22. Sich dem „Selbstverständnis der Eklektik“ zu nähern (a.a.O., 23) versucht auch Manfred Beetz: „Transparent gemachte Vorurteile. Zur Analyse der praejudicia auctoritatis et praecipitantiae in der Frühaufklärung“, in: Rhetorik 3 (1983), 7-33.

[22] Vgl. z. B. Kant, Logik Philippi, § 493. – Vgl. Descartes, Regulae ad directionem ingenii (1629), EA Amsterdam 1684, Regel II.3. Wenn zwei Urteile „über einen und denselben Gegenstand auseinandergehen“, irrt eines. Keiner wäre dann im Besitze eigentlichen Wissens; „denn wären seine Gründe sicher und klar“, könnte er damit den anderen überzeugen (zitiert nach der deutschen Ausgabe von Lüder Gäbe, Hamburg 1972). Vgl. auch Regel XIII.3 und 4.

[23] Als Mittelweg zeichnet Romanus Teller die Eklektik aus (Disputatio de philosophia eclectica, Leipzig 1674, Praefamen § 1). Es sei die „rechte mittelstrasse […] zwischen der stolzen affectation nur lauter untrüglicher gewißheiten der Dogmaticorum, und zwischen der niederträchtigen affectation nur lauter betrüglicher ungewißheiten von seiten der Scepticorum" zu suchen (August Friedrich Müller, Einleitung in die philosophischen Wissenschaften, 3 Teile in 7 Bänden, Leipzig 1728, Teil I, 561). Ähnlich Pierre Gassendi, Syntagma philosophicum, posthum, Lyon 1658, in: Opera omnia, Bde. I u. II; Bd. I, 79, der eine via media zwischen Dogmatismus und Skeptizismus fordert. – Vgl. Kant, Prolegomena, 360.

[24] Siehe oben das Zitat aus Diderots Artikel 'eclectisme' in der Encyclopédie.

[25] Cf. Baruch de Spinoza, Tractatus de intellectus emendatione […], in: Opera posthuma, Amsterdam 1677, 355-392; Ehrenfried Walter von Tschirnhaus, Medicina mentis, Amsterdam 1687; Medicina mentis, sive artis inveniendi praecepta generalia, Leipzig 1695; Johann Christian Lossius, Unterricht der Gesunden Vernunft, 2 Teile, Gotha 1777. Lossius teilt die Fortschritte des Denkens ähnlich wie Kant ein: zuerst verfahre der Verstand lernend, dann durch Schulung des Selbstdenkens untersuchend und zweifelnd und schließlich entscheidend (Lossius, Unterricht II, 6 und 223). Vgl. Schneiders, a. a. O., 149. Vgl. auch die Logik von Port-Royal oder Christian Wolffs Logik.

[26] Vgl. bei Victor Cousin z. B.: „Préface de la Traduction du Manuel de L'Histoire de la Philosophie de Tennemann“, in: ders.: Fragments Philosophiques pour Servir à l'Histoire de la Philosophie, Paris 51866, 220-234; hier: 220. Vgl. zu Cousin umfassend Albrecht, a. a. O., § 46 (607-625).

[27] Vgl. z. B. Michael Hellenthal: Eklektizismus. Zur Ambivalenz einer Geisteshaltung und eines künstlerischen Konzepts, Frankfurt am Main u.a. 1993.

[28] Mit der dritten Kritik werde er, Kant, das kritische Geschäft beenden und „ungesäumt zum doctrinalen schreiten“ (CU B.X).

[29] „Da der Begriff […], so wie er gegeben ist, viel dunkele Vorstellungen enthalten kann, die wir in der Zergliederung übergehen, ob wir sie zwar in der Anwendung jederzeit brauchen: so ist die Ausführlichkeit der Zergliederung meines Begriffs immer zweifelhaft und kann nur durch vielfältig zutreffende Beispiele vermuthlich, niemals aber apodictisch gewiß gemacht werden. Anstatt des Ausdrucks: Definition, würde ich lieber den der Exposition brauchen, der immer noch behutsam bleibt“ (CrV A.728 f.B.756 f.). Vgl. auch z. B. Logik Blomberg, 153; vgl. Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der natürlichen Theologie und der Moral […] (eingereicht 1762), z. B. 278.

[30] Von einem neuerdings erhobenen vornehmen Ton in der Philosophie (1796), AA, Bd. 8, 398.

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